SPECIAL INPUT: Eva von Grafenstein

Über den Kanal Planetare Gesundheit

Machen wir weiter wie bisher, erreicht unser Planet einen katastrophalen Zustand – mit teils irreversiblen Folgen. Auf dem Spiel steht dabei nicht weniger als die Lebensgrundlage nachfolgender Generationen. Wir möchten innehalten und fragen: Wie geht es unserer Erde? In welchem Wechselverhältnis stehen wir mit ihr? Und wie kommen wir weg von einer ausbeuterischen hin zu einer nachhaltigen Lebens- und Wirtschaftsweise, die im Einklang mit der Natur steht?

Planetare Gesundheit

Das Klima erhitzt sich zunehmend, Wälder verschwinden, Arten sterben aus, Ozeane versauern und menschengemachte Substanzen wie Mikroplastik, Pestizide und Atommüll verpesten Luft und Erdboden. Die Auswirkungen dieser Umweltveränderungen auf uns Menschen sind schon jetzt allgegenwärtig: von tödlichen Hitzewellen über Hungersnöte bis hin zur Ausbreitung von Infektionskrankheiten. Und kein anderer als wir sind Schuld an dieser misslichen Lage. 

In den Medien hört man beinahe täglich von beunruhigenden Entwicklungen, von Fachleuten, die den Klimawandel als größte „Gesundheitsgefahr“ bezeichnen – doch es scheint kaum etwas zu passieren. Und obwohl sich fast alle im Bundestag vertretenen Parteien zum 1,5-Grad-Ziel des Pariser Abkommens bekennen, stellt sich auch hier die Frage, wie ernst sie dieses Bekenntnis meinen. Kein Wunder, dass sich die Mehrheit der Deutschen Sorgen macht.1 Und das zu Recht. 

Wir von te.ma finden: allerhöchste Zeit für eine umfassende Bestandsaufnahme! In den nächsten drei Monaten wollen wir einen Schritt zurücktreten, Fakten sammeln und ins Nachdenken kommen. Dabei möchten wir unseren Fokus auf Lösungsansätze, Handlungsoptionen und Visionen legen. Wir befragen Expert*innen aus unterschiedlichen Wissenschaftsdisziplinen, wägen Standpunkte gegeneinander ab und bringen Klarheit in das argumentative Dickicht, um mit euch gemeinsam nach vorne schauen und fragen zu können: Was kann getan werden? Wie kann ein Umdenken gelingen?

Fachkundige Unterstützung erhalten wir dabei von unseren fünf wissenschaftlichen Kurator*innen: Sabine Baunach, Max Winter, Stefanie Lüdiger, Alex Putzer und Stefan Ewert. Wir sind besonders stolz, dass wir sie für unsere Sache gewinnen konnten. Sie sind hervorragende Kenner*innen ihres jeweiligen Faches – der Medizin, Philosophie, Biologie und Politikwissenschaft – und werden uns, jeweils aus ihrer disziplinären Warte, die neuesten Erkenntnisse aus Forschung und Praxis vorstellen.  

Während der dreimonatigen Kanal-Laufzeit werden sie sich fünf Themenschwerpunkte setzen – jeder Themenschwerpunkt beantwortet eine Frage. Sie lauten: Steht die Gesundheit unseres Planeten auf der Kippe? Bedroht der Klimawandel unsere Freiheit? Macht uns die planetare Krise krank? Mensch versus Umwelt: Wer hat welche Rechte? Klimapolitik – macht Deutschland genug?

Neben unseren Kurator*innen werden im Kanal ausgewählte Gäste zu Wort kommen: Christian Schwägerl (freier Journalist und Buchautor), Sina Loriani (Erdsystemwissenschaftler am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung), Claus Dierksmeier (Professor für Wirtschafts- und Globalisierungsethik an der Universität Tübingen), Konstantin Kiprijanov (Koordinator des Projekts „Public Engagement with Planetary Health“ am Museum für Naturkunde in Berlin) und Francesca Coli (Forschungsstipendiatin für internationalen Handel und Ernährungssicherheit an der Scuola Superiore Sant’Anna in Pisa). 

Wir freuen uns auf einen Kanal, in dem es hoffentlich so lebendig zugeht wie auf der Agora in Athen – dem zentralen Versammlungs- und Marktplatz im antiken Griechenland. Dort kamen die Bürger der Stadt miteinander ins Gespräch, verhandelten und fassten Beschlüsse. Unser Kanal „Planetare Gesundheit“ kann ein ebensolcher Ort sein: ein Ort, an dem Gedanken entwickelt, ausgetauscht und über die Zukunft debattiert wird. Ihr seid herzlich eingeladen: Lest und diskutiert mit, teilt eure Gedanken, äußert Zweifel und Ideen. Wir sind gespannt auf eure Kommentare!  


Eva von Grafenstein ist die te.ma-Fachredakteurin für den Kanal „Planetare Gesundheit“. 

Fußnoten
1

Gemeinsame Pressemitteilung von Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) und Umweltbundesamt (UBA): Umweltbewusstseinsstudie: Mehrheit der Deutschen hält Anpassung an bereits deutlich spürbare Klimakrise für notwendig. In: Umweltbundesamt.de. 03. August 2023, abgerufen am 28.04.2024.

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